Ein Freund hat ihnen geraten, nicht in die Nähe einer Kirche zu gehen. Spätestens am Nachmittag sind sie völlig entnervt. Die Kirche ist den ganzen Tag und die ganze Nacht geöffnet. Der Pfarrer war zu dieser Zeit schlau. Sie sollten sich an einem feierlichen Sonntag vor das Schauspielhaus setzen, wenn Sie das nicht glauben. Ich weiß nicht, was mir die Kirche mit dieser Lärmbelästigung sagen will. Ich wollte nach der Andacht vorbeischauen und sehen, wie viele Leute sich dort herumtreiben. Die Kirche war nicht geöffnet. Was die Gemeinde hier macht, hat nichts mit Läuten zu tun. Na ja... In einer Gemeinde, in der die Kirche noch eine zentrale Rolle spielt, bin ich sehr katholisch aufgewachsen. An Feiertagen, wenn es weniger Verkehr gibt, wollen die Leute auf ihrem Balkon sitzen, ohne sich anschreien zu müssen, denn so laut ist dieses Läuten. Sowohl tagsüber als auch während der Messe. Die einzelnen Glocken läuten in der Nacht. Ich weiß, dass die Lautstärke von echten Glocken reguliert werden kann. Ich sehe das so, weil ich diesen Ort seit langem mein Zuhause nenne und ich auf Missstände aufmerksam machen sollte. Es ist besser, den Ort zu verlassen und an Feiertagen auf einem Bahngleis zu sitzen, als zu bleiben und morgens von den Katholiken geweckt zu werden. Die Pfarrei in meinem Heimatland musste das Geläut reduzieren. Ich sehe es als meine Pflicht an, von innen zu kritisieren, weil ich weiß, wie schwierig es ist, von außen zu kritisieren. In meiner Heimatstadt gab es Auseinandersetzungen um bestimmte Lutvorgnge, die nichts mit der generellen Ablehnung von Christen zu tun haben, sondern nur mit Nächstenliebe, die Nachbarn auch eine Pause vom Alltagslärm und dem Getümmel einer Pfarrei, die sich sehr laut hört. Ehrenfelder Bürger werden für etwas wachgerüttelt.